Elisabeth und Seido* (Name geändert) |
Über seine Kontrolle hat er überhaupt keine Kraft, was mir dann auch schonmal schwitzkastenähnliche Momente oder blaue Flecken einbrachte.
Dennoch ist er an sich ein lieber und äußerst talentierter Mensch.
Auch Besucher hatten wir wieder reichlich. Wir bekommen ja des öfteren Gäste aus aller Herren Länder in unser Dorf. So haben wir schon den Lions-Club von Husum empfangen, aber auch lettische Sozialarbeiter und eine tscheschisch-finnisch-britische Touristengruppe.
Am erwähnenswertesten befinde ich innerhalb der letzten Wochen zunächst ein Kamerateam von ETV - dem ersten estnischen Fernsehen. Für eine Dokumentation über Freiwillige wurde das Leben von den MaarjaKüla-Freiwilligen beleuchtet. Auch ich durfte ein Interview in dem wohl schlechtesten Estnisch abgeben, dass ich je aus meinem Mund gebracht habe. Auch beim Schneiden von Stoff und beim Wandern durch das Dorf wurde ich abgelichtet. Anna durfte gleich sowohl ihr Zimmer als auch alle möglichen anderen Orte vorstellen. Letztendlich im Äther ist das Programm dann wohl im Oktober oder September. Eben jene Filmerin hat auch den Kontakt zu einem deutschen, in Tallinn und London arbeitenden Berufsphotografen verschafft, der uns für ein Magazin (welches ist noch offen) ablichten will. Das Shooting wird in der nächsten Woche stattfinden. Sobald ich mehr über meine Medienpräsenz weiß, informiere ich euch.
Wie klein die Welt doch ist, machte mir der Besuch des estnischen Sozialministers deutlich. Dieser nämlich rollte samt "Hofstaat" ins Sõbra Maja, also mein Arbeitshaus, ein. Dort wurde ich sofort als deutscher Freiwilliger enttarnt und von einem Mann aus der Gruppe auf deutsch befragt, wobei ich immer brav auf Estnisch antwortete. Auf die Antwort, dass ich aus Leipzig komme, wurde mir dann erzählt, dass es schade sei, dass sie erst jetzt erfuhren, dass ich in Maarja Küla bin. Erst eine Woche zuvor fiel ein sächsisches Gefolge aus 80 Personen, angeführt von Stanislaw Tillich (für Nichtsachsen: Das ist der sächsische Ministerpräsident), in der Botschaft in Tallinn ein. Hätte man gewusst, dass ein sächsischer Freiwilliger in Maarja Küla lebe, wäre man soeben einmal vorbeikutschiert. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass der werte Herr zwei Freunde in Leipzig - einen Anwalt und einen Zahnarzt - besitzt. Er nannte mir dann auch noch schnell die halbe Speisekarte seines Lieblingscafés in der August-Bebel-Straße und wie im das mitteldeutsche Internetforum gefallen habe, dass er die letzten drei Jahre besuchte. Moment.
Mitteldeutsches Internetforum. Da klingelt was.... und dann stellte sich heraus, dass dieser Herr damit schoneinmal mein Schulgebäude unweit meines deutschen zu Hauses betreten hatte, wo eben jenes schon stattfand. Klein ist die Welt ...
Da ich ihre Namen eh nicht schreiben kann, werde ich sie nicht hierher packen, aber auf jeden Fall sind Anna, Elisabeth, ich und 5 Franzosen zu sehen. :) |
Bei deren Abschied gab es noch das Versprechen, mal in Frankreich vorbeizuschauen und die bekannten französischen Wangenküsse. Ein Bild durfte auch nicht fehlen. :)
Im Moment beginnt auch eifrig mein Tatendrang. Als EVS-Freiwilliger habe ich Projektgeld. Das bedeutet, dass ich von diesem Geld eigene Projekte für das Dorf verwirklichen kann.
Mein erstes Projekt war eine Freiwilligenbibliothek, die momentan unseren Flur ziert. Diese Büchersammlung wird nun nach und nach von uns befüllt - mit Reiseführern, Kinderbüchern zum Estnisch lernen und viel viel mehr.
Neben mir: Liisa, unsere Logopädin, in ihrer Volkstracht |
Unsere Parade |
Zum Titel meines Eintrages: Tausend Dank an alle Helfer, Tänzer, Sänger, Musikanten, Besucher und jeden, der mit dem am letzten Sonntag stattfindenden Tanz- und Singfest "Tausend Dank" (Tantsu- ja Laulupidu "Tuhat Tänu") in Verbindung steht. Nach alljährlicher Tradition kamen in Maarja Küla Folkloregruppen aus der Umgebung zusammen, um ein für Estland typisches Folklorefest zu veranstalten. Es gab eine Blaskapelle, Tänzergruppen, Chöre, Musikergruppen, Sänger, einen Kuchenbasar, Getränkeausschank, eine charmante Führung durchs Programm und alles in allem viel und nochmehr Musik. Viele viele Gäste, vor Allem Verwandte von Bewohnern und Arbeitern, waren angereist, um dem Treiben zu fröhnen. ... und es war ein Spektakel, dass man so schnell nicht wieder vergisst.
Neben mir Krista, Arbeiterin im Karriereprojekt, die durch das Programm führte. |
Am Ende der Strecke wurde dann feierlich ein riesiges Feuer entzündet und die Fahnen wurden aufgereiht. Im Programm gab es dann Tanz, Instrumentale und Gesang von feinster Folkloreart, die mir einmal mehr das Gefühl vermittelte, hier am richtigen Platz zu sein.
Als gegen fünf Uhr das Programm endete, war ich von allen Eindrücken regelrecht geblendet. Ein wahnsinnig toller Tag. Ein eigenes Video folgt. Es lässt sich schwer beschreiben.
Das Thema "Tausend Dank" wurde auf jeden Fall nicht verfehlt.
Daher nochmal mein dreisprachiger Dank an alle:
Tõesti tuhat tänu kõigile, kes oli meie tantus- ja laulupeol "Tuhat Tänu" Maarja Külas täna.
See päev oli perfektne ja mulle väga meeldis. Nüüd ma armastan minu elu Eesti isegi veel rohkem kui enne. :)
Te olete head inimesed. Aitäh, aitäh, aitäh. Tuhat tänu!
Ilus on maa, mida armastan .... :)
Wirklich tausend Dank an alle, die heute bei unserem Tanz- und Singfest "Tausend Dank" in Maarja Küla dabei waren.
Der Tag war perfekt und mir hat es sehr gefallen. Ich liebe mein Leben in Estland jetzt sogar noch mehr als zuvor. :)
Ihr seid gute Menschen. Danke, danke, danke. Tausend Dank!
Ilus on maa, mida armastan .... :)
Really thousand thanks to all, who have been today at our dancing and singing festival "Thousand Thanks" in Maarja Küla.
This day was perfect and I really enjoyed it. Now I love my life in Estonia even moe than before. :)
You are good people. Thanks, thanks, thanks. Thousand thanks!
Ilus on maa, mida armastan .... :)
Das war es ersteinmal von mir.
Bis die Tage ....
Head aega,
Marcel
P.S. Meine Kuchen kamen auch sehr gut an. :-)
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