Maarja Küla

Maarja Küla - Sild inimeste vahel!

Maarja Küla - Brücke zwischen Menschen.
Dieser Leitspruch klingt nicht nur sehr schön und omnipresent, sondern trifft in meinem Arbeitsprojekt auch zu.

 

Was ist Maarja Küla?

Maarja Küla ist eine dorfähnliche (küla = Dorf) Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für junge Menschen mit Lernbehinderungen. Im Dorf leben in etwa 40 Menschen mit mehr oder minder ausgeprägten geistigen Behinderungen oder Entwicklungsstörungen - zusammen mit Arbeitern und Freiwilligen. Im Wochenbetrieb besuchen zudem auch Schüler des Schulprojektes die Workshops. Auch Physiotherapie, Sonderunterricht und verschiedene andere Therapien können hier stattfinden.
Maarja Küla ist - wie bereits erwähnt - aufgebaut wie ein Dorf. Wir verfügen über 6 Wohnhäuser (5 Häuser für Bewohner und eines in dem Freiwillige wohnen), einige Werk- und Arbeitsräume, Schulräume, das Dorfzentrum, Spiel- und Sportanlagen, eine Sauna, Felder und Gewächshäuser, sowie einen Obstgarten, zwei Hochlandbüffel und Zugang zu Wiesen und Wald. Gelegen zwischen den malerischen Örtchen Taevaskoja und Kiidjärve im Bezirk Vastse-Kuuste des Maakond Põlvamaa sind wir dank eigener Bushaltestelle trotz der Lage mitten im Wald schnell verbunden mit der Kleinstadt Põlva 10-30 Minuten, sowie der Großstadt Tartu in ca. einer Stunde. 
Das Leben im Dorf ist bunt. In den Häusern wird gemeinsam gelebt, gekocht und gegessen. In der Woche gibt es Workshops von Körbeflechten über Holzarbeit bishin zu Handarbeit. Auch in den generellen Dorfarbeiten, wie dem Holzhacken, dem Schneeschippen, aber auch dem Bestellen der Felder und der Aufrechterhaltung der Häuser sind die Bewohner direkt beteiligt - wie in einem echten Dorf. Auch Therapiemöglichkeiten und eine Schule gibt es zur genüge, wo neben motorischen und emotionalen Fähigkeiten auch Kenntnisse wie Schreiben/ Lesen und Malen oder Englisch gefördert werden.
Der Wald um das Dorf lädt auch zum Skifahren und Wandern ein und oft gibt es kleine Veranstaltungen, wie Geburtstagsfeiern oder den wöchentlichen Ausflug in das Schwimmbad und zum Einkaufen nach
Põlva.
Die in den Werkstätten produzierten Gegenstände werden in zwei Geschäften des Dorfes - einem in Tartu und einem in
Põlva verkauft. Im Verkauf selber sind auch wieder Bewohner integriert. Dies wird ermöglicht dadurch, dass das Dorf neben einem Büro auch noch eine Wohnung in Tartu besitzt, in der Bewohner übernachten können. 


Was mache ich in Maarja Küla?

Meine Aufgabe in Maarja Küla lässt sich nicht genau definieren. Es ist alles und nichts. 
Kurz und knapp: Ich lebe hier. Mit den Bewohnern.
Dabei koche ich mit ihnen, mache mit ihnen den Haushalt - gehe aber auch mit ihnen in die Workshops und spiele mit ihnen Spiele. Auch meine Freizeit kann ich mit ihnen verbringen, beispielsweise beim Schwimmbadbesuch.
 



In Maarja Küla ist man alles gleichzeitig: 
Krankenschwester, Koch, Reinigungskraft, Ansprechpartner, Entertainer, Hausmann/frau, Korbflechter, Schreiner, Näher, Töpfer, Mentor und Gementor-ter.
Man lernt und wird gelehrt - egal um was es geht.
So arbeite und lebe ich nicht nur hier, sondern lerne auch unheimlich viel über das Leben, über Menschen mit Behinderung und vor allem auch über mich selbst.
Wie man wäscht und kocht und näht und so vieles mehr.

Nicht zuletzt kann man nur noch einmal zusammen fassen: Als Volunteer in Maarja Küla arbeitet man nicht im herkömmlichen Sinne! Man lebt!

Mehr Infos in Englischer Sprache auf der Internetresidenz von Maarja Küla!

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