Donnerstag, 19. Dezember 2013

Jõuludeajal 2.0

In der Weihnachtsbäckerei ... gibt es viel Piparkook (Pfefferkuchen), der in Estland das einzig richtig traditionelle Weihnachtsgebäck darstellt - abgesehen von den Massen an importiertem Süßkram aus dem Ausland versteht sich.
Die Weihnachtszeit geht voran und schon steht der vierte Advent mit dem Weihnachtsfest vor der Tür.
Während Mirjam und Alina nach Hause fahren, werden Markus und ich im Dorf bleiben und die Feiertage hier in Estland verbringen.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Mir wurde ein Zahn gezogen, ein anderer in einer Wurzelbehandlung gefixt, mir wurde über den Fuß gefahren, ich habe neue Klamotten und der ganze Schnee ist schon wieder weg.

Doch am interessantesten wäre es wohl, vom letzten Wochenende zu erzählen:
Markus hat zu seinem Geburtstag ein Fährticket nach Helsinki von uns geschenkt bekommen und so fuhren wir am Freitagabend nach Tallinn, von woaus wir Samstag früh am Morgen mit der Fähre über den finnischen Meerbusen aufbrachen. Nach einem schönen Sonnenaufgang erreichten wir Helsinki bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel.


Es folgte ein langer Tag, von dessen Einzelheiten zu schreiben jetzt zu viel wäre, schließlich war ich ja bereits zweimal in Helsinki und habe davon berichtet.
Es bleibt jedoch zu sagen, dass es eine wunderbare Reise für mich gewesen ist und ich auch viele neue Ecken kennen gelernt habe, so zum Beispiel die Temppeliaukio-Kirche.


Diese Kirche wurde direkt in einen Felsen gehauen, auf den eine Kuppel gebaut wurde.
Die Kirche besitzt somit Felsenwände und dadurch eine ausgezeichnete Akkustik.
Interessant war auch zum Beispiel das Sibelius-Denkmal, dass dem finnischen Komponisten und Nationalhelden Jean Sibelius gewidmet ist.



Unser Ursprungsplan, den Weihnachtsmarkt zu besichtigen, ist etwas daneben gegangen, denn wir kamen gut 10 Minuten nach Hüttenschluss (um 18 UHR!) an. Mit so einem frühen Ende hatten wir nicht gerechnet, zumal es ein Samstag war.
Doch den zauberlichen Glanz der Weihnachtsbeleuchtung und - dekoration nahmen wir jedoch trotzdem war.



Am Ende des Abends ging es müde nach Tallinn zurück.
Auf dem Außendeck hatte ich gegen Mitte der Fahrt ein sehr schönes Erlebnis. An der richtigen Stelle stehend konnte ich sowohl Tallinn vorne, als auch Helsinki hinter mir erblicken, wenn ich meinen Kopf wendete. Die Lichter der Hauptstädte schienen durch die klare Nachluft.
Am nächsten Morgen war Tallinn in einen weißen Teppich gehüllt, der innerhalb von 5 Stunden gefallen sein musste (um 5 kamen Markus und ich schneelos an, um 10 wachten wir mit jede Menge weißen Puders auf)
Auf dem viel schöneren, romantischen Weihnachtsmarkt in den Gassen von Tallinn tranken wir alle noch einen Glögi (Glühwein) und schauten uns die Buden an, die schon eher an Weihnachtsmarkt erinnerten.


Die nächsten Tage gehen also nun auf Weihnachten zu. Die Schüler vom Schulprojekt hatten heute ihr Weihnachtsfest, die Bewohner vom Dorf fahren morgen zu Scharen nach Hause. Die Übriggebliebenen werden zusammen nächste Woche die Festtage verbringen.

Das bedeutet:

Adventslieder, besinnliche Tage und Blutwurst mit Sauerkraut.

Kuni selleni,
Marcel

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